Fünf Shakespeare-Teilnehmer auf einem DDV Turnier, dass ist immer wieder was Besonderes. Auch, dass die Spieler zum größten teil dem C-Team entstammten, ist eine lobende Erwähnung wert. Eine gemeinsame Anreise blieb in diesem Jahr indes aus. Vom feinen ICE (bei manchen ca. 70 Minuten verspätet), über die mühsame PKW-Fahrt über die A2 bis zum günstigen Reisebus war eigentlich alles dabei. Der Shakespeare-Sportwart reiste diesmal nicht mit dem Velo an, sondern gönnte sich den Früh-ICE von Hannover nach Berlin, um dann nach 3 Umstiegen in Friedrichsstr., Gesundbrunnen und Osloer Straße mit dem Berliner Nahverkehr um kurz nach Neun in der Louise-Schröder-Halle einzutreffen. Nach dem schon vorher anwesenden Buschi trafen Niklas, Björn und Scarven nacheinander vor Turnierstart ein und brachten sich und ihre Darts auf Betriebstemperatur.

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Blick über die Anlage in der Louise-Schröder-Halle in Berlin

Die Herren spielten in 16 Gruppen an jeweils zwei Boards. Gegen 15:00Uhr hätten dann alle Gruppen bereit zum  Boardfinale sein sollen, was sich auf Turnieren dieser Größe natürlich nicht so einfach machen lässt. Die vom Roland-Cup noch traumatisierten C-Teamler fanden den Turnierablauf eigentlich ganz gelungen, der Turnier-erfahrene Sportwart war an einigen Punkten doch stark enttäuscht. Die Anlage war neu und wurde laut Aussage einiger Teilnahme noch am Vortag während der Seniorenmannschaft im Hintergrund zusammengebaut (das Turnier hätte ich dann auch gerne mitgespielt, wenn im Hintergrund noch gehämmert, geschraubt und gesägt wird). Buschi erlebte dann auch noch das Einsetzen der Leuchtmittel beim Warmup, der Sportwart das Nummerieren der Boards per "Permanent-Marker". Kann man so machen, muss man aber bestimmt nicht. Ein richtiges Ärgernis hingegen war, dass die Spiele nicht an einem bestimmten Board stattfanden, sondern an einem von zwei Boards. Das erleichterte das Finden des Gegners nicht gerade besonders, da ja immer zwei Partien zur selben Zeit stattfanden. Das namentliche Notieren des nächsten Gegners auf der Boardkarte blieb leider teilweise aus Unwissenheit (Spiel hatte noch nicht stattgefunden) aus und wurde teilweise auch aufgrund der langen Schlangen vergessen.  Durch das "Längerdauern" einiger Partien und die zwischenzeitlich nicht erkennbare Zuordnung der Boardschiedsrichter zu den Boards (diese wurde aufgrund des zu großen Andrangs zwischendurch geändert, da aber das damit erforderliche Ändern der Schilder unterblieb, stellten sich viele Teilnehmer an der falschen Schlange an)  herrschte in einigen Momenten zusätzliche Konfusion. Mit fortschreitender Dauer fehlten dann wie üblich bei einigen Spielen die Schreiber (nach Niederlage frustrierte Spieler, die das Schreiben der Folgepartie nach ihrem Ausscheiden nicht mehr als notwendig erachten), die aber von der Turnierleitung nicht persönlich aufgerufen werden konnten, da ja völlig unklar war, wer zuvor an welchem Board gespielt hatte. Ich habe die Organisation von DDV Turnieren eigentlich in besserer Erinnerung und hoffe, dass das die Ausnahme bleibt.

Die Shakespeare-Spieler

Björn:
Der Bus-durchgeschüttelte C-Team-Kapitän kam mit seinem Trolley-Dartkoffer als Vorletzter an. Die Zeit zum Warmspielen fiel dementsprechend kurz aus. Sein Gegner hatte da seine Hausaufgaben wohl besser gemacht, denn mit 17, 18 und 21 Darts fegte er den Shakespeare-Akteur vom Board, der in der Folge in der Verliererrunde gegen Freilos ranmusste. Immerhin kam Björn dann noch in den Genuss einen 10-Darter zu schreiben. Auch in sein zweites Spiel kam der Gutenberghöfer nicht wirklich hinein. Ein kurzes und schmerzloses 0:2 verhinderte das Weiterkommen, so dass sich Björn der ungewohnten DDV-Dart-Kleidung entledigen und sich in der Folge auf Gerstenschorle und ein am Abend stattfindendes Handballspiel konzentrieren konnte.

Buschi:
Der einzige anwesende A-Teamler hatte sich im Gegensatz zum Sportwart bei der am Vorabend stattgefundenen A-Team-Saisoneröffnungsfeier ordnungsgemäß abgemeldet und war nach einigen Autobahnkilometern taufrisch erholt und voller Tatendrang. Im ersten Spiel lief es dann aber leider nicht nach Wunsch. Bei 0:1 Rückstand entwickelte sich eine epische Madhouseschlacht um das zweite Leg, dass dann leider auch wieder an den Gegner ging. Gerade jetzt zeigte Buschi aber deutlich Moral und glich mit einem Kraftakt zum 2:2 aus. Leider endete der Höhenflug zu früh und der Gegenspieler holte sich das fünfte Leg zum 3:2. In der Verliererrunde hätte der Shakespeare-Spieler sein Folge-Match eigentlich schon früh mit 2:0 beenden können, zu viele ausgelassene Checkdarts brachten den Gegner allerdings wieder ins Spiel zurück. Auch das Entscheidungsleg dominierte Buschi nach Belieben, konnte aber erst finishen, nachdem der Gegner seine ersten Matchdarts vergeben hatte. Das nun mittlerweile trampolinspringende Schlüsselbein verhinderte dann weitere Heldentaten und es gab ein humorloses 0:2 zum Turnieraus.

Niklas:
Nach dem ICE-Verspätungsfiasko des Vortags kam der C-Teamler mit viel Elan und Schwung ans Board. Leider war der Hauptrundengegner an diesem Tag eine Nummer zu groß für den Hildesheimer. Auch mit drei Tonnen im dritten Leg war das Gegenüber nicht wirklich zu beeindrucken, so dass es ein 0:3 und die schnelle Abwanderung in die Verliererrunde zu Beklagen gab. Auch dort lief das Spiel nach eigener Aussage eigentlich gut, der Sieger hieß aber leider wieder nicht Niklas. So gab es an diesem Tag nur noch ein wenig Anschauungsunterricht bei den Boardfinalen und der folgenden Runde der letzten 16, sowie ein finanzielles Fiasko beim Kauf von Gerstenschorle über die Getränkekarte des Sportwarts.

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Niklas und Scarven beim Warmwerfen. Björn versteckt sich...

OL:
Manche machen aus Wasser Wein, andere aus Stroh Gold. Aber es gibt auch noch die wahren Wunder: So schaffte es Shakespeare Sportwart Ol trotz vorabendlicher Averna-Vernichtungsveranstaltung des A-Teams Kopfschmerzfrei und ohne Unwohlsein auf dem DDV Turnier in Berlin zu erscheinen. Nach dem Fund eines im Fahrkartenautomaten vergessenen Euros und dem Nichtantritt des ersten Gegners deutete schon alles auf ein echtes Dartwunder hin (kampflos zum Turniersieg...). Leider kam es dann aber knüppeldick. Gegen den nächsten Kontrahenten gab es leider nicht viel Land zu sehen und das Spiel endete mit einem völlig verdienten 3:0 des Gegners. Damit musste das nächste Spiel geschrieben werden, zu dem aber niemand erschien. Dann halt das folgende Spiel schreiben: Schade nur, dass das selbst gespielt werden musste. Also ging die große unendliche Suche nach einem freiwilligen Schreiber los. Nachdem dann endlich ein Chalker gefunden war, gab es dann die große Chance sich gleich richtig gut ins Spiel zu bringen, aber letztendlich lief die Geschichte folgendermaßen: 56 gebustet (13 statt Doppel 4), Gegner macht zu und bekommt richtig Oberwasser, im zweiten Leg keine Chance mehr und das wars...
Im Anschluss gab der Sportwart noch einige auf Zahlen basierende Gemälde an den Whiteboards zum Besten und bereicherte sich final mit seiner Getränkekarte an Mitspieler Niklas. Im Tages-Horoskop stand bestimmt: "Finanzen top, Finger weg von Dartturnieren"

Scarven:
Der einzige der von Beginn an in der ersten Runde Freilos hatte, startete auch als einziger gut ins Turnier. Mit einem klaren 3:0 setzte sich der in diesem Spiel absolut checksichere C-Teamler durch und konnte sich damit als einziger Shakespeare-Spieler in der Hauptrunde halten. Die folgenden beiden Partien entgingen leider dem ansonsten immer wachsamen Berichterstatter, der sich in dieser Zeit mit "Malen von Zahlen" die Zeit vertreiben durfte. Nach dem Ausscheiden aus der Hauptrunde, scheiterte Scarven dann auch in der Verliererrunde mit einem knappen 1:2 bei gutem Spiel (nach eigener Aussage). Ob das noch für irgendetwas Zählbares in der DDV-Rangliste gereicht hat, bleibt abzuwarten.

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Die glorreichen Fünf vor dem Finalboard

Nachdem alle Shakespeare-Spieler ausgeschieden waren, blieb noch ausreichend Zeit freiwillig zu schreiben, zu smalltalken, sich Tricks bei den noch aktiven Turnierteilnehmern abzugucken, Gerstensäfte zu vernichten und final noch ein Foto von allen Teilnehmern zu machen (das als Hintergrund gewählte Finalboard machte auf den Berichterstatter im Gegensatz zu den Spielern eher einen kläglichen Eindruck). Peu à peu zerstreute sich dann das Shakespeare-Quintett in alle Winde. Der Sportwart machte noch eine kurze Straßenbahnrunde durch Ostberlin, bevor der abendliche ICE über die Neubaustrecke in Richtung Hannover zockelte und den Südstädter gegen 21:30 auf dem Hauptbahnhof der niedersächsischen Landeshauptstadt ausspuckte.

Fazit

Die vom Roland-Cup traumatisierten C-Teamler (Scarven, Niklas und Björn) fanden den Turnierrahmen im Großen und Ganzen OK, während sich beim Dart-Urgestein OL doch die Zweifel mehrten, ob dieses Turnier in obengenannte Kategorie fallen könne. Lässt man die organisatorischen Mängel und die komplett neue Boardanlage mal aus den Augen, kann man folgendes sicherlich deutlich ausmachen:
Ein Turnier dieser Größenordnung ist eigentlich fast immer eine Reise wert. Die beiden DDV-Debütanten Niklas und Scarven hinterließen auf jeden Fall einen guten Eindruck. Auch Buschi zeigte, was in ihm steckt, auch wenn die körperlichen Schwierigkeiten noch nicht zu 100% überwunden sind. Björn und OL sind aktuell nicht in TOP-Form, aber jedes gespielte Match erhöht den Erfahrungshorizont und wird sich irgendwann positiv auszahlen.
Schön wäre es, wenn sich auch zum nächsten DDV Turnier in Hamburg ein paar Shakespeare-Spieler an den Boards zeigen würden.

Impressionen

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Ankunft im Berliner Hauptbahnhof

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Blick vom Bahnsteig in Berlin-Friedrichsstraße

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Die Boards waren scheinbar mit unterschiedlich langen Schrauben befestigt...

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Rückreise durch das ehemalige Plattenbau-El-Dorado Ost-Berlin

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Der aufgemalte Regenbogen hilft da leider auch nicht viel.

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Der Haupteingang des Berliner Hauptbahnhofs


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