Einmal ist immer das erste Mal. Zu den Sylt Open konnte man auf keinen Fall am Turniertagmorgen noch pünktlich mit der Bahn zur Veranstaltung erscheinen, so dass der einzige Shakespeare-Teilnehmer nicht umhin kam eine Übernachtung in Westerland in Kauf zu nehmen. Nach fünfstündiger Anreise mit ICE und NOB, war dann die nödlichste der deutschen Nordseeinseln erreicht und zielstrebig zog es den Berichterstatter durch die Fußgängerzone Richtung Meer. Nach dem Einchecken im Hotel, gab es dann noch einen mehrstündigen Strandspaziergang Richtung Wenningstedt, bevor der Tag mit Abendessen und Auffüllen des Reiseproviants langsam und gemütlich ausklang.

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Wenn man schon nicht den Kopf in den Sand stecken soll...

Am nächsten Morgen ging es dann zu Fuß zum ca. 4 Km entfernten Austragungsort der Sylt Open, der sich (von Westerland aus gesehen) kurz vor Keitum befand. Das recht minimalistische Gepäck bereitete keine größeren Probleme, da alles in einen Rucksack passte - den meisten Platz verbrauchten dabei die für das Turnier erforderlichen schwarzen Schuhe, sowie die schwarze Stoffhose. Nach einer knappen 3/4-Stunde war das "Pionierlager 333" dann erreicht und gegen 09:30Uhr konnten noch ein paar Practisedarts zum Besten gegeben werden.

Ein Blick auf die ausgehängte Auslosung zeigte dann, dass mit Andree Welge und Andreas Kröckel gleich zwei schwere Brocken mit in OL's Gruppe waren, was letztendlich aber keine Rolle spielte, da es zu keinem direkten Aufeinandertreffen kam.
Rein sportlich war das Turnier seitens des C-Team-Spielers leider wieder mal keine Offenbarung. Zwar liefen die Darts im großen und ganzen gerade am Anfang sehr viel stabiler als in den letzten Monaten, aber die immer wieder auftretenden "Streudarts" sorgten vielmals für Stirnrunzeln. So gelang es beispielsweise in den ersten beiden Legs gleich dreimal nach zwei Treffern in der kleinen 20 den letzten eigentlich höher zu platzierenden Dart (bei gleicher Höhe) nahe der Doppel Neun ins Board zu werfen. Das sorgt dann im weiteren Spiel nicht gerade für eine "breite Brust". Der erste Gegner im 10:25Uhr-Spiel spielte zwar keinen Hochglanz- aber summa summarum den deutlich besseren Dart, so dass es am Ende fast zwangsläufig 0:3 stand. Nach der dann fälligen Chalker-Einlage ging es dann zurück an die Practise-Boards um zumindest ein wenig mehr Stabilität in die Würfe zu bekommen.
Als es um 12:30Uhr dann in der Verliererrunde weiterging, liefen die Darts tatsächlich recht ordentlich. Zwar fehlten die hohen Scores, aber bei 90% der Darts konnte man zweifelsfrei erkennen, worauf sie gezielt worden waren. Da passte dann auch gleich der erste Dart sicher in die Doppel 8 und schon war der Sieg zum greifen nah (beim Modus "Best of Three" in der Verliererrunde). Der Gedanke alleine wirkte sich dann aber wie pures Gift aus. Sofort wurden die Würfe schlechter und der Fokus auf den Bewegungsablauf war wie Weggeblasen. Nach zwei recht gruseligen Legs, hieß es dann am Ende (trotz mehrerer Matchdarts) nicht unverdient 1:2.

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Blick von den Jugendboards in die Halle

Nach dem nicht so ganz unerwarteten Turnieraus, gab es noch ausreichend Zeit sich das eine oder andere Spiel der Gruppe oder auch vom einen oder anderen Bekannten anzuschauen. Das Turnier wird sich vermutlich noch ganz schön gezogen haben. Beim Verlassen des "Pionierlagers" um kurz nach Vier war in OL's Gruppe nicht mal das Hauptrundenfinale gespielt worden. Allerdings blieb das Board auch mindestens eine halbe Stunde ohne Partie, während an allen anderen Boards fleissig weiter gedartet wurde. Woran das lag, entzieht sich leider meiner Kenntnis (vermutlich waren keine Zeiten mehr auf den Boardkarten eingetragen und die Partie wurde von der Turnierleitung nicht ausgerufen).

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Zumindest am Samstagnachmittag zeigte sich das Wetter
von seiner besseren Seite: Blick auf die Halle

Die Rückfahrt verlief dann bis Hamburg relativ problemlos, bevor es beim Erreichen von Altona zum ersten Stirnrunzeln kam. Der noch im Zug von Westerland angekündigte Anschluss-IC nach Nürnberg stand in Altona nicht an der Abfahrtstafel. Stattdessen stand am angeküngigten Gleis ein ÖBB-Nachtzug nach Wien. Erst beim Herangehen an die Anzeige konnte man lesen, dass Wagen 5 des Zuges als IC nach Nürnberg fuhr. Leider gab es im ganzen Zug keinen Wagen 5, aber der bahnaffine Shakespearesportwart erkannte den ersten Wagen des Zuges (Wagen Nummer 6) als einzigen Wagen der DB AG, womit eigentlich nur dieser Wagen der richtige sein konnte. Der Wagen war ein alter InterregioWagen (Fenster zum Herunterziehen, Bundesbahn-Spiegel (die deutsche Bundesbahn gibt es übrigens seit 1994 nicht mehr), bei dem dann auch die Heizung nicht funktionierte. Nach der Durchsage des Zugführers, dass ausschließlich der Wagen 5 als IC verkehren würde und alle anderen Plätze im Zug reservierungspflichtig seien, walzte dann eine Welle von Reisenden aus den ganzen ÖBB-Wagen in den Wagen 6 und suchten verzweifelt nach Wagen 5...
Letztendlich erreichte der Ein-Wagen-IC dann um 22:22 die niedersächsische Landeshauptstadt und der Shakespeare-Sportwart wankte doch reichlich übermüdet Richtung Heimat.

Fazit:

Trotz anhaltemden sportlichen Misserfolgs konnte das Turnier recht gut genutzt werden, um sich selbst zu analysieren. Um beispielsweise das zweite Spiel zu gewinnen, hätte vermutlich schon der Konsum der einen oder anderen Gerstenschorle gereicht, weil das "Kopfkino" dann einfach ausgefallen wäre. Die Rückenschmerzen nach sechs Stunden Spielen und Schreiben zeigen auch deutlich, wo die Ursachen wohl zu suchen sind.

Enden möchte ich mit dem schon fast üblichen Aufruf an alle Shakespeare Dartists: Spielt mehr Turniere! Ein besserers Training für Punktspiele gibt es nicht.

Wenn zwar auch nicht mehr live erlebt, so freut mich letzten Endes doch der Turniersieg von Jens Ziegler (ganz früher mal SV Odin) der sich in einem richtig engen Finale mit 7:6 gegen Robert Allenstein durchsetzen konnte. Glückwunsch Jens!

Impressionen:

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Der Westerländer Bahnhof mit seinen schiefen Laternen

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Nordseebrandung

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Blick von den Dünen bei Wenningstedt

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Blick vom Strand auf die Westerländer Promenade

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Das Finalboard

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Die Punkterichter zücken gleich ihreTafeln mit den Wertungen zur gelungenen Kür...

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Das Shopping-Paradies

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Totale von der Tribüne

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Blick zurück aufs Pionierlager 333


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