06:53 - Hannover Südstadt. Der Shakespeare-Sportwart startet seine 2013er-Revival-Tour zu den German Open nach Bochum. Damit keine Langeweile aufkommt, wurde die Strecke geändert. Anfahrt dieses Jahr in zwei Etappen. Alles ist gepackt, das Fahrrad war vor wenigen Wochen bei der Inspektion, der Fahrer ist mittelmässig von der Frühschichtwoche erholt: Es kann also losgehen.
Strecke Teil 1: Hannover - Empelde - Gehrden - Egestorf - Nienstedt - Lauenau - Pohle - Antholzen
Leichter Nieselregen in der Südstadt, mehr Baustellen als alles andere, ständig rote Ampeln. Die Ausfahrt aus Hannover entwickelt sich zur Tortur. Erst hinter Gehrden beruhigt die Verkehrslage. Erste Steigung des Tages ist der Nienstedter Pass, der mit Leichtigkeit gemeistert wird (schon x-mal gefahren). Auch von Lauenau geht es stetig bergauf, so dass die ersten Körner schon verbraucht werden. Es regnet zwar nicht, trotzdem ist der Himmel zugezogen. Die erste Pause erfolgt dann kurz vor Erreichen der Schillathöhle auf einem "verlassenen" Parkplatz bei Km 46,11.
Strecke Teil 2: Segelhorst - Großenwieden - Rinteln - Eisbergen - Veltheim
Zweite Pause nach endlosem Ausschauhalten nach einer Bank zwischen Veltheim und Vlotho. Das Wetter ist nach Überquerung des Wesergebirges plötzlich sonnig! Nach der rasanten Abfahrt zur Weser rollt es richtig gut. Lediglich das Stück hinter Rinteln ist dem Autor zu Straßen-lastig. Nach der Pause bei KM 82,73 wurde festgestellt, dass nur 500m weiter (nach einer ziemlich unerwarteten bissigen Steigung) eine Bank mit Panorama-Blick vorhanden war...
Strecke Teil 3: Vlotho - Hollwiesen - Bad Salzuflen - Lockhausen - Heepen - "die nicht existente Stadt" - Heidekamp
Nach Vlotho wird die Strecke dann wieder schwieriger. Vorbei ist die Zeit des gemütlichen Dahinrollens am Weserufer. Auf dem Weg nach Bad Salzuflen gibt es immer wieder bissige Anstiege. Bad Salzuflen selbst ist dann eine mittlere Katatstrophe. Die Ausschilderung kennt nur drei Orte, zu keinem davon möchte der Shakespeare-Sportwart gelangen. Die spontan getroffene Entscheidung in "diese" Richtung zu fahren ist natürlich falsch. Am Bahnhof muss noch rasch die Straße überquert werden. Im einsetzenden Regen blinkt das "Sgnal kommt"-Zeichen nahezu 3 Minuten, bevor tatsächlich etwas passiert. Bis dahin hat der Regen natürlich wieder aufgehört - Unterstellen nicht mehr erforderlich. Nach mehreren Kilometern am Rande von 4-spurigen Ausfallstraßen beruhigt sich die Lage: Schilder sind wieder da und die Stadt, deren Existenz auf einer Verschwörung basiert, wird passiert. An einem kleinen Teich bei KM 131,34 ist dann wieder Zeit für eine Pause.
Strecke Teil 4: Gütersloh - Rheda-Wiedenbrück
Die Kräfte schwinden langsam und dank einiger kurioser Ausschilderungen liegen nun auch die Nerven langsam blank. So soll in einer scharfen Rechtskurve ohne Vorankündigung nach links abgebogen werden (man kann beide Fahrtrichtungen nicht einsehen und muss sich auf sein Gehör verlassen). Nur wenige Kilometer später endet die Fahrt an einer T-Kreuzung. Blicke in beide Richtungen offenbaren: "Hier geht der Radweg weiter". Sichtlich abgefrühstückt kommt der Autor am Hotel in Rheda-Wiedenbrück an. Der Tacho zeigt 155,31Km.
Nach kurzem Einkauf, der dringend notwendigen Dusche und einem vorzüglichen Abendessen, möchte der Shakespeare-Sportwart dann einen Artikel veröffentlichen und stellt fest: Das Übertragungskabel für die Kamera liegt noch zuhause auf dem Schreibtisch (2013 wurden auch diverse Sachen vergessen) . Daher müsst ihr euch mit den wenigen und recht kleinen Aufnahmen des mobilen Geräts begnügen. Der Wetterbericht für Freitag verheißt übrigens leider nichts Gutes: Regen, Regen und nochmal Regen...
