Die wohlverdiente Nachtruhe wird mit dem lauen Leuchten des ersten Tageslichts durch heftig auf das Fensterbrett prasselnde Regentropfen unterbrochen. Nach einem exzellenten Frühstück und dem Packen der „sieben (vermutlich eher sechs, weil eine ja mindestens vergessen wurde)“ Sachen, ist der frühmorgendliche Schauer bereits vorüber und der einsame Shakespeare Pedalist kann sich wieder auf die Reise begeben.

Strecke Teil 1: Rheda-Wiedenbrück – Oelde – Beckum – „Werseradweg“

Nach recht ruhigem Beginn darf bei Oelde mal wieder eine 4-spurige Schnellstraße überquert werden (ohne Ampel, Verkehrsinsel oder Sonstigem). Danach ist die Fahrt entspannt auf kleinen Nebenstraßen. Das Wetter kann sich noch nicht so recht entscheiden: immer wieder fängt es kurz an zu regnen, um nur wenige Augenblicke später wieder aufzuhören. Jeder Gedanke an „jetzt muss ich aber die Regenkleidung herausholen“ ist beim Auffinden einer regengeschützten Stelle schon wieder obsolet. Hinter Beckum geht es dann auf einen schier endlosen geradeausführenden Radweg entlang eines frisch renaturierten Baches, bevor auf eine stillgelegte Bahntrasse gewechselt wird. Dort gibt es bei KM 195,51 die erste Pause.

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Strecke Teil 2: „Werseradweg“ – Hamm (oder auch nicht) – Welver – Werl – Unna Hemmerde

Diesen Teil sollte der Autor am besten verschweigen, denn er ist eine Kombination aus Fehlinterpretation und Trotzkopf. Nachdem der alte Bahnradweg geendet hat, geht es über eine Kanalbrücke, wobei die Abfahrt nach links befahren wird und es parallel zum Kanal weitergeht. Mehrere hundert Meter weiter kommt dann ein Wegweiser, bei dem man, hätte man nach Hamm weiterfahren wollen, direkt in den Kanal gefahren wäre (90-Grad-Winkel). Aber auch zurück ging es nach Hamm. Zusätzlich gab es ein 180Grad-Kehrt-Schild. Der Autor tat die Beschilderung erstmal als „Jugendstreich“ ab und fuhr mehrere Kilometer weiter den Kanal entlang, bevor das nächste Schild nach Hamm wieder zurück zeigte (offensichtlich sollte man nach der Brückenabfahrt eine Wende machen und unter der Brücke hindurch am Kanal entlangfahren). Ab hier setzte sich dann aber der „Trotzkopf“  (Umdrehen? Kommt nicht in Frage!) durch. Schließlich gibt es ja auch noch andere Radwege die nach Westen führen. Leider hatte der Shakespeare Sportwart allerdings genau die entscheidende Radkarte nicht dabei (Karte 1 endete in Beckum, Karte 2 begann in Hamm), die 20Km zwischen den beiden Orten fehlten schlichtweg. Mit dem sicheren Gefühl Richtung Westen zu fahren, wartete der Radfahrer vergeblich auf das Erscheinen irgendeines Ortes auf der „Ruhrgebiet Ost“-Karte und kam dabei immer weiter nach Süden ab. Der vorherrschende Südwind erschwerte die Fahrt dann zusätzlich. Als nach Kilometerlangem Landstraße-Fahren dann der Ort Werl erreicht wurde, befand sich der Erzähler plötzlich auf der viel weiter südlich führenden Abreiseroute 2013 wieder. Die Pause bei KM 235,88 war dringend erforderlich.

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Strecke Teil 3 Unna Hemmerde – Mühlhausen – Uelzen - Unna – Wickede – Dortmund

Wenn jetzt irgendwer glaubt, Uelzen läge zwischen Lüneburg und Celle, und Mühlhausen wäre ein Ort in Thüringen, dann sei er eines Besseren belehrt. Zugegebenermaßen führte die Strecke nicht direkt durch Uelzen (es wären aber nur 400Meter in einem Schlenker zu absolvieren gewesen). Der stetige Gegenwind auch in den immer wiederkehrenden Steigungen sorgte für zunehmenden Verdruss und extremen Zeitverzug durch permanente Schleichfahrt. Zusätzlich bereiteten fehlende  Schilder immer wieder ungewollte Pausen. An dieser Stelle war der Wunsch groß mit einem Navigationssystem vorlieb zu nehmen („fahr jetzt rechts, fahr jetzt 200m geradeaus“…), aber irgendwie ist das nicht meine Welt. So wurde nach nunmehr 105 Kilometern der Cityring von Dortmund erreicht und mit großer Freude die vorbildliche Ausschilderung nach Witten in Augenschein genommen.

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Strecke Teil 4: Dortmund – Dortmund Uni – Witten – Wengern

Abbiegen vom Cityring in Richtung Witten, Bochum, Castrop Rauxel. Am nächsten Schild fehlte dann schon Witten, am übernächsten Schild fehlte dann auch Bochum: Toll. Also wieder ein Blick auf die Karte geworfen, auf der zumindest wichtige Straßennamen in Schriftgröße 4 eingetragen sind. Dem auf der Karte eingezeichneten Radweg gefolgt (einfach mal links abbiegen) und schon stand Bochum wieder auf den Schildern. Nach Passieren des Signal Iduna Parks (in der Ferne) und Ankunft an der Uni in Dortmund (mit vorbeifahrender H-Bahn) entwuchs plötzlich ein Wegweiser nach Witten aus dem Boden. Nächste Kreuzung: Wegweiser nach Witten, nächste Kreuzung: Wegweiser nach Witten, nächste Kreuzung: Wegweiser nach Witten, nächste Kreuzung: Radweg führt geradeaus und dann: Nichts. (außer Hombrucher Radrunde Süd). Also, ab auf die Schnellstraße und auf direkten Weg nach Witten, selbstverständlich mit allerfeinstem Gegenwind und wunderbarem Feierabendverkehr. Nach Passieren von Witten ging es dann auf den Ruhrradweg und das Tagesziel in Wengern wurde nach zehnstündiger Odyssee bei KM 284,54 erreicht.

Nach Dusche und Abendessen noch schnell diesen Artikel schreiben. Klarer Fall von "Denkste", denn was auch immer mit dem Patchkabel vom Router veranstaltet wird, das Fazit lautet: KEINE INTERNETVERBINDUNG. Es wird der Fehler 561 (oder 651, oder irgendsowas) ausgegeben. Googeln via Smartphone bringt auch keine brauchbaren Erkenntnisse ("Soll mal meinen Treiber aktualisieren", gute Idee ohne Internet). Also Licht aus und vorbereiten aufs morgige Turnier.


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